Xenosophie

Xenosophie und Xenophobie innerhalb und zwischen den Abrahamitischen Religionen.

Soziale, personale und religiöse Ursachen für fremdenliebende und fremdenfeindliche Strukturen in interreligiösen Bezügen

In diesem Forschungsprojekt beschäftigen wir uns mit xenosophen und xenophoben (Wertschätzung bzw. Ablehnung des Anderen) Einstellungen und Verhaltensmustern. Wir interessieren uns für das Zusammenspiel von sozialen, personalen und religiösen Faktoren, die Xenosophie und Xenophobie beeinflussen. Damit wollen wir auch einen Beitrag zur Entwicklung von Interventionsstrategien leisten, die eine wechselseitige Wertschätzung zwischen Religionen und Weltanschauungen fördern und fremdenfeindliche Einstellungen und Verhaltensmuster abbauen.

Die religiöse Landschaft in der Schweiz wird vielfältiger: eine zunehmende Anzahl von Atheisten und Muslimen lebt neben und mit einer jüdischen Minderheit und einer abnehmenden christlichen Mehrheit. Schweizerinnen und Schweizer aus allen diesen Weltanschauungen mit und ohne Migrationshintergrund werden zu ihren positiven und negativen Haltungen gegenüber Menschen aus anderen Religionen befragt. Bei der Suche nach möglichen Ursachen legt das Projekt einen besonderen Schwerpunkt auf die sehr differenzierte Betrachtung von religiösen Faktoren: psychische Eigenschaften wie die Religiosität, Fundamentalismus aber auch Pluralismus werden ebenso berücksichtigt wie soziologische Faktoren wie die Religionszugehörigkeit. Darüber hinaus werden auch nichtreligiöse Faktoren berücksichtigt wie Persönlichkeitseigenschaften, Werthaltungen oder der sozioökonomische Status.

Neben der Beantwortung von Fragen in einem Online-Fragebogen werden auch unbewusste Einstellungen mit Hilfe einer Reaktionszeitmessung erhoben. Für vertiefte Erkenntnisse werden ausgewählte Studienteilnehmer in einem persönlichen Interview zu ihren interreligiösen Erfahrungen insbesondere mit dem Islam befragt.

Für weitere Informationen besuchen Sie unsere ausführliche Projektseite.

Aktivitäten

9.-10. Oktober 2014, International Islamophobia-Conference „Comparative approaches to studying Islamophobia“, Salzburg

Silvia Martens: Vortrag: Religious xenophobia in Europe — data from 2013 Religion Monitor

11.-14. September 2013, DVRW-Tagung „Empirie und Theorie. Religionswissenschaft zwischen Gegenstandsorientierung und systematischer Reflexion“ in Göttingen

Silvia Martens: Vortrag: Xenophobie und Xenosophie in der Begegnung mit religiös Anderen

28.-30. Juni 2013, 26. Jahrestagung des Forums Friedenspsychologie Opium fürs Volk oder Hort sicherer Bindung: Zur Rolle von Religion internationalen und innergesellschaftlichen Konflikten in Bremen

Stefan Huber: Keynote adress: Opium, secure attachment, and much more. The opposing roles of religion in the perspective of a psychological model of religiosity
Stefan Huber, Silvia Martens & Anna-Konstanze Schröder: Panel: Understanding religious fundamentalism
Stefan Huber, Silvia Martens & Anna-Konstanze Schröder: Vortrag: Religious fundamentalism – theoretical approaches, empirical operationalization, and spreading in 23 countries
Anna-Konstanze Schröder, Stefan Huber & Silvia Martens: Vortrag: Fundamentalism and religious reflexivity – or: dismantling the scientifically supported stigma of fundamentalists
Silvia Martens, Stefan Huber & Anna-Konstanze Schröder: Vortrag: Religious fundamentalism of Muslims in diverse societal contexts